Die Ruhrpottzicke und ihre Horde
  Mein neues Leben XXL
 

Die Geschichte eines Hundebesitzers!

(Vielen lieben Dank an Achim für die Erlaubnis seinen Text auf meiner Homepage veröffentlichen zu dürfen. Herrchen von Shadow aus der Stattrops Aue)

Gibt es das eigentlich? Ich bin ein Fan dieser Fernsehdoku, über Menschen, die auswandern, die alles hinter sich lassen, die ein neues Leben beginnen, einfach so, von heute auf morgen! Viele dieser Menschen sind noch nichtmals vorbereitet auf das, was dann kommt. Die einen sprechen die Landessprache ihrer neuen Heimat nicht, andere wiederum kommen mit der jeweiligen Mentalität nicht zurecht, und wieder andere scheitern an irgendwelchen Schicksalsschlägen, können selbst garnichts dafür.

So eine Doku sollte es auch für werdende Hundebesitzer geben

MEIN NEUES LEBEN MIT HUND XXXXXL

Da sitzt man am Küchentisch oder sonstwo, und diskutiert mit seinem Partner die Möglichkeit, sich einen Hund "anzuschaffen"! Man spricht über viele Dinge, über Pro's und Contra's, über mögliche positive und negative Dinge, und fängt schon an zu träumen. Man sieht sich mit einem Hund, einem schönen, stolzen Hund über eine Wiese rennen, es duftet nach Frühling und gemähtem Rasen, und der Hund in diesem Traum ist schon lange der allerbeste Freund geworden. Treu und anhänglich, beschützend und folgsam. Er ist sozusagen die Reinkarnation von Lassie, wobei Lassie sich noch viel zu viel um andere gekümmert hat. DEIN Hund kümmert sich nur um DICH. Du stellst Dir vor wie Du mit ihm durch die Straßen läufst, sein Blick immer auf Dich gerichtet, er hört aufs Wort und ist praktisch schon als reifer, erzogener Hund geboren worden. Dieser Hund ist eigentlich kein Hund, er ist der Sohn, den Du nie hattest, oder die Tochter, die Du Dir immer gewünscht hast. Ja, in Deiner Vorstellung spricht er sogar mit Dir, sagt Dir jeden Tag, wie dankbar er ist und wie glücklich er ist, dass DU sein Frauchen oder Herrchen bist, und gottseidank niemand anderes.

So, und nun aufgewacht. Sonst verpasst ihr noch den ersten Teil!!!!

RTL II 20.15 UHR
MEIN NEUES LEBEN MIT HUND XXXXXXL
TEIL 1

Szene: Küchentisch (erledigt)

Familie Walton (zufälliger Name, anm. d. Red.) hat beschlossen, sich einen Hund anzuschaffen. Die Für und Wieders wurden diskutiert, und man macht sich auf den Weg. Eine Anzeige in irgendeiner Zeitung sollte es sein. Das ist er! Ein Wurf von 11 Welpen, abzugeben in gute Hände. Die Waltons sind begeistern, zumal sie ganz sicher die guten Hände haben, in die Lassie II abzugeben sind.
Ein Anruf, und schon ist die Sache geritzt. Das Auto wird präpariert, ein paar Decken reingelegt, und schon gehts los......!

Dort angekommen sieht man ein schmuckes Häuschen auf dem Lande. Hier fühlen sich Hunde sicher wohl denken die Waltons, also muss der Welpe ja ganz phantastisch sein. An der Tür nur eine Klingel, also ran an die Buletten. Anklingeln. Sofort Hundegebell, eine Person nähert sich....! Es wird geöffnet! Mann mit Jogginghose und Plautze...na ja, der hat sicher viel zu tun mit den Hunde, da läuft man ja auch nicht im Anzug rum.
Kurze Vorstellung, Händeschütteln, und rein.

Zwei Hunde kommen den Waltons entgegen. Ein schöner Weisser, wohl die Mutter der Welpen, und ein schwarze, Rasse unbekannt. beide schwanzwedelnd, beide recht lieb. Die Wohnung müffelt, aber so müffelt es eben bei Hundebesitzern. Der Mann zögert nicht lang, führt uns zum Tatort. Er öffnet eine Tür, und bittet uns herein in die Welpenstube.

Grässlicher Gestank von Urin und Kot kommt uns entgegen, aber so riecht es sicher in jeder Welpenstube....! Drei, Vier, Fünf......Neun......ELF Wollknäuel schwirren durcheinander, fiepsen und kläffen, tollen herum oder schauen ängstlich. Da sind schwarze.....braune......weisse.......coooool! Die Waltons verdrängen das durch den Geruch erzeugte Ekelgefühl und konzentrieren sich. Schliesslich erwählt man gleich Lassie II, man gibt einem Lebewesen die Chance auf ein Leben in Wohlstand und Übermaß!

Doch wonach sollen die ahnungslosen Waltons jetzt gehen? Sie haben doch keine Ahnung von Hunden, geschweige denn Welpen. Gehn sie nach Aussehen? Nach Charakter? Welchem der Wolknäuel soll man aus diesem kotverdreckten Loch befreien??

Papa Walton denkt an die Mutter....eine ansehnliche, stolz wirkende Labrador-Dame, weisses Fell, und schöne Augen.....so soll das neue Familienmitglied auch aussehen!
Im Wurf sind drei weisse. Die sind aber ganz anders als die anderen, zurückhaltender, ruhiger, fast apathisch wirkend. Soll man nicht doch den lustigen braunen nehmen, der grad an Mama Waltons bein hochhüpft? Nee, die Entscheidung ist gefallen, der kleine weisse dort, der so abwesend wirkt, aber so süss guckt...der ist es!!

Die Entscheidung ist gefallen. Der dickplautzige Mann mit Jogginghose hebt das Wollknäuel mit seinen Wurstfingern hoch und möchte es noch abwaschen, da auf dem weissen Fell doch so einiges an klebt. Gesagt, getan, er kommt nach ein paar Minuten mit einem zitternden, kleinen aber strahlend weissen Welpen zurück.
Die Formalitäten werden erledigt. Die Waltons dürfen den Hund sofort mitnehmen, und platzieren ihn auf der Rückbank, wo Papa Walton eine große Kiste vorbereitet hat, in der sich Lassie II sicher wohlfühlen wird.

MEIN NEUES LEBEN XXXXXL TEIL 2
DER NAME


Auf der Fahrt zurück in die Heimat fängt für die Waltons das neue Leben mit Hund an. Das erste mal in seinem noch so kurzem Leben macht sich jemand Sorgen um ihn. Um Lassie II. Aber natürlich wollen die Waltons ihren Hund nicht Lassie II nennen. Wäre wohl viel zu kitschig und es kämen sicher ständig fragen danach, ob er denn auch die gleichen blöden Kunststücke beherrschen würde. Das würde den Waltons sicher schnell auf den Geist gehen. Deswegen wird über einen Namen diskutiert. Natürlich sollte es ein schöner Name sein, kurz und einprägsam, aber sicher auch keinen Wellensittichnamen wie Hansi oder sowas. Auch keinen menschlichen Namen wie Georg oder so, das wäre Quatsch. Ein aussergewöhnlicher Name sollte her. Einen, den die Leute nicht so schnell vergessen!!

Gottseidank hat sich Papa Waltons beim Hundebesitzer über das Vorleben seines neuen Familienmitgliedes erkundigt. Und der Vater des kleinen weissen Wollknäuels heisst: Shadow! Ein genialer Namen, denkt sich Papa Walton, ein "Schatten", obwohl er ja weiss ist. Passt! So ein Name fällt einem nicht einfach so ein, und ausserdem erinnert er an den Vater. Hat also auch ideellen wert.
Die Waltons wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie oft sie diesen Namen noch hören oder rufen werden. Die Namensvergabe war also ein ziemlich wichtiger Punkt.

MEIN NEUES LEBEN XXXXXL TEIL 3
DIE ANKUNFT


Die Autofahrt hat Shadow gut überstanden, sehr gut sogar. Eine andere Chance hatte er aber garnicht. Eingepackt in eine Decke, in einem Karton, der ihn umgab. Vorsichtig wird der Kleine rausgehoben, und er lugt mit lustigen, liebevollen Augen aus der Decke. Süüüüss! Schon hier beginnt Shadow damit, seine "Besitzer" zu erziehen. Allein ein Blick von ihm genügt schon, um Herzen zu schmelzen, und Willenlosigkeit auszulösen. Papa Walton wird sofort zum Beschützer, und Mama Walton möchte Shadow am liebsten die Brust geben. Er hat leichtes Spiel.

Sein neues Zuhause ist vorbereitet, Familie Walton hat eine riesige Wohnung über zwei Etagen, und Shadow sein "eigenes" Zimmer!!!! Er kauert sich sofort in eine Ecke, beobachtet, ist unsicher. Er muss sich erstmal an die neue Umgebung gewöhnen. Familie Walton weiss noch nicht, wie sehr er sich "gewöhnen" wird.


MEIN NEUES LEBEN XXXXXL TEIL 4
WELPENSCHUTZ


Die Tage ziehen ins Land, und Familie Walton ist nun um ein Familienmitglied reicher. Shadow wird bestaunt, beobachtet, fotografiert....! Bilder, die sich die Waltons später gern ansehen werden. Die Waltons machen sich nun auch Gedanken, die sie vorher nicht hatten. Sie haben Ängste, die sie vorher garnicht kannten, und sie haben Gefühle, die sie vorher nie gezeigt haben.

Der kleine Schatten wird nun mutiger. Schnüffelt durch die Wohnung, und kullert munter drauflos. Es ist so süss anzusehen, wie er Papa Walton in den Finger zwickt, und sich richtig an seinen kleinen, spitzen fiesen Zähnchen daran aufhängt. Papa Walton weiss noch nicht, dass ihn andere Leute später für Drogenabhängig halten werden, weil er so viele Wunden und Kratzer an Händen und Armen hat. Aber bis dahin vergehen noch ein paar Wochen.

Alle lieben Shadow, auch die Kinder haben ihn ins Herz geschlossen. Aber Kinder sind ja leicht zu erfreuen. Siehe Knut der Eisbär. Der ist ja jetzt auch ein fast hundert Kilo wiegender Fratz. Würde jetzt ein Kind mit dem Kuscheln, der würde das wohl erdrücken. Aber Shadow ist ja noch so klein. Die Größe seiner Häufchen ist es allerdings nicht. Auch die Pfützen, die er überall hinterlässt, sind nicht grad lustig. Zum ersten mal in seinem noch kurzen Leben hört Shadow Mama Walton fluchen, über den grässlichen Fleck auf dem doch so schönen Teppich. Aber Shadow kann doch nix dafür! Er ist doch noch so klein! Aber warum haben Welpen auch so häufig Durchfall? Keine Ahnung. Die Waltons hatten ja noch nie einen Welpen. Und so wird weiter hinter ihm hergewischt. Shadow gefällt das, er spielt gerne und geniesst die Aufmerksamkeit. Komischerweise gefällt es ihm auch wenn man in ausschimpft. Die Waltons wissen noch nicht, dass sie in Zukunft noch sehr oft schimpfen werden.

MEIN NEUES LEBEN MIT HUND XXXXXL TEIL 5
Die Flegeltage


Die Zeit geht ins Land, und Shadow wächst. Mittlerweile haben die Waltons einen guten Rhytmus gefunden, denn Shadow muss oft raus. Egal ob es regnet oder schneit, denn es war schliesslich Winter. Und wer geht schon gern nach draussen, wenns draussen ungemütlich ist?? Die anfänglich ausgearbeiteten Pläne wurden schnell über den Haufen geworfen, und am Ende ging dann doch wieder Papa oder Mama Walton mit dem Kleinen Racker nach draussen. Einer muss es ja machen. Die Waltons Waltons wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie oft sie noch darüber diskutieren werden.

Shadow wächst schnell, seine Zähnchen auch. Wie ein Baby nun mal so ist, versucht er alles mit ihnen festzuhalten, was er zwischen seine Kiefer bekommt. Wie eine kleine Maschine. Auch die Hände von Papa Walton sehen aus, als wenn er eine dieser Depri-Krankheiten hätte, bei denen sich die Patienten die Hände aufschlitzen. Zu Halloween muss er sich nicht mehr verkleiden, hält einfach seine Hand hoch. Auch im Beruf muss er aufpassen, da er viel mit Menschen zu tun hat, an einer Rezeption arbeitet. Die Leute denken sonst noch was falsches. Papa Walton erfährt aber, dass dieses Verhalten normal ist, sich irgendwann legen wird, sobald die berühmte Beißhemmung eintritt. Dafür müsste man aber auch selbst sorgen, indem man dem Hund durch Laute zu verstehen gibt, wann es wehtut und wann nicht. Gesagt getan, alsbald hört man die Waltons oft fiepsen oder schreien, denn Hundi soll sein Gebiss unter Kontrolle bringen.

Das macht er auch, indem er alles anknabbert, was er findet. Auch die Lieblingshausschuhe von Papa Walton sind irgendwann dran. Von da an lernen die Waltons, niemals nichts mehr auf dem Boden liegenzulassen. Shadows Erziehung geht also voran. Aber nicht die Waltons erziehen Shadow, sondern umgekehrt. Die Waltons werden mit vielen Dingen konfrontiert, an die sie vorher garnicht gedacht haben. Ängste, die sie vorher nicht hatten. Ahnungen, von denen sie vorher noch keine Ahnung hatten. Die ersten Seufzer sind zu hören, so ein kleiner Schatten ist ja doch recht anstrengend.

Die Waltons wissen noch nicht, wie anstrengend es wirklich bald wird.

MEIN NEUES LEBEN XXXXXL TEIL 6
ALLTAG


Der Wortschatz eines Hundebesitzers wird im Laufe der Zeit um einige Worte ergänzt, an die der normale Mensch garnicht denkt. Abgesehen vom Namen des Hundes sind so Worte wie AB, KOMM, SITZ, PLATZ und RAUS auf den vorderen Plätzen. Das absolute TOP-WORT aber ist ein anderes. Es ist ein Wort, welches viele Gedanken, Wünsche und Emotionen in sich vereint. Es drückt aus, was man denkt, was man fühlt, und was man sich erhofft. Ein solches Wort ist sehr selten, denn normalerweise braucht man viele Worte, um das auszudrücken, was man fühlt. So mancheiner hat schon Romane geschrieben, und wollte nur das Wort Liebe erklären. Aber ein Hundebesitzer hat ein einziges magisches Wort, welches er mit der Anschaffung eines Hundes zwar schon in seinem Wortschatz hat, es aber ab diesem Moment so oft gebrauchen wird, dass der Hund wahrscheinlich denkt, so würde sein Name lauten.

Das Wort heisst NEIN.

MEIN NEUES LEBEN XXXXL TEIL 7
UMWELT


Mit Eintritt in den Stand einer Familie mit Hund sind die Waltons aber auch gleichzeitig in die Welt der Hundebesitzer eingetreten. Diese Welt scheint sich nicht großartig von der sonstigen Welt zu unterscheiden. Die Betonung liegt aber auf "scheint"! Denn in Wahrheit ist es ein völlig andere Welt. Eine Welt, in der es sich einzig und allein, ausschliesslich und NUR um Hunde zu drehen scheint. Sobald die Waltons mit dem Hund spazieren, grüßen einen andere Hundebesitzer, man kommt ins Gespräch, wird kurz belehrt (der Hund ist ja noch jung), wie und was man so zu tun hat als Hundebesitzer, und man lernt sehr schnell, dass jeder Hundebesitzer die ultimative Ahnung hat. Die Waltons sind aber intelligent genug, den anderen diesen Glauben zu lassen.

Die Umwelt im allgemeinen reagiert ziemlich gelassen auf das neue Familienmitglied. Einzig die blöden Vorurteile, die stören die Waltons. Nicht jeder Hund verrichtet sein Geschäft auf der Straße, und nicht jeder Hund beisst. In den ersten Monaten müssen die Waltons aber erst noch lernen, mit solchen Vorurteilen umzugehen. Sie müssen auch lernen, mit der riesigen Verantwortung umzugehen, die sie übernommen haben, als sie in dieses Kotverseuchte Welpenzimmer gingen, und Shadow auserwählt haben. Er nimmt viel, sehr viel Zeit in Anspruch, und man kann ihn nicht wegstellen wie ein Spielzeug, wenn man mal keine Lust hat oder selbst nicht so gut drauf ist.

Die Waltons freuen sich aber, dass Shadow ihnen das Leben bereichert. Sie hoffen aber, dass jeder, der sich einen Hund anschafft, sich auch genügend Gedanken darüber macht.

Und Sie? Sind Sie auch bereit für ihr neues Leben mit Hund? Vielleicht sogar .....XXXXXL???

 
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